Der Wisent ist der letzte Vertreter der Wildrindarten des europäischen Kontinents. Er ist zugleich auch das schwerste Landsäugetier Europas.
Der Wisent lässt sich leicht mit dem Auerochsen, dem Stammvater des Hausrindes, und mit dem amerikanischen Bison (oder Büffel) verwechseln. Der Auerochse (Bos primigenius) ist seit 1627 nach dem Tod einer alten Kuh im Walde von Jaktorowa bei Warschau ausgestorben. Bisons gibt es inzwischen wieder in großen Herden in Nordamerika.
Der Wisent ist ein sensibles Wildrind und lebt in Herden. Wisente bevorzugen größere Wälder mit Wiesen, Sumpf und trockenem Sand als Lebensraum. Ihre Äsung besteht aus Gräsern und Blattpflanzen aller Art. Sie verbeißen aber auch gern Knospen und schälen mit Vorliebe die Rinde von Weiden und anderen Bäumen ab. In Menschenhand erhalten die Wisente Kraftfutter (Hafer, pelettiertes Wildfutter), Saftfutter (z. B. Möhren), Raufutter (Heu, Gras, Weidenzweige usw.) und Mineralfutter.
Die Brunft der Wisente fällt meist in den August/September, die Setzzeit liegt im Mai nach einer Tragezeit von 265 Tagen. Das Höchstalter eines Wisents betrug im Wisentgehege bisher 28 Jahre.