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Seit März 1981 beherbergt das Wisentgehege Europäische Wölfe. Der Wolf ist ein Beutegreifer mit einer sehr wichtigen sanitären Aufgabe im Ökosystem. Wegen seiner Übergriffe auf Nutztiere wurde er über Jahrhunderte stark verfolgt, was zu seiner teilweisen Ausrottung geführt hat. Seit etwa 20 Jahren kehrt der Wolf auf natürlichem Wege nach Deutschland zurück.
Unsere europäischen Wölfe leben mit unseren Braubären zusammen. Diese Vergesellschaftung ist interessant für euch und verhaltensanreichernd für die beiden Tierarten, die sich wie in der Natur, im Alltag miteinander arrangieren müssen.
Unsere europäischen Wölfe leben mit unseren Braubären zusammen. Diese Vergesellschaftung ist interessant für euch und verhaltensanreichernd für die beiden Tierarten, die sich wie in der Natur, im Alltag miteinander arrangieren müssen.
Seit 2010 halten wir mit Timber- und Polarwölfen zwei weitere Wolfsunterarten. Der große Unterschied zu unseren Europäischen Wölfen besteht darin, dass alle von Hand aufgezogen wurden. Birgit und Matthias Vogelsang sind quasi Rudelmitglieder.
Der Polarwolf ist die größte und schwerste Wolfsunterart der Welt. Er lebt in den kältesten Regionen der Erde. Die weiße Farbe ist eine Anpassung an den Lebensraum.
Der Timberwolf kommt in Nordamerika und Kanada vor. Seinen Farben variieren von sehr hell bis schwarz. Die Rudel der Timberwölfe sind größer als die der europäischen Wölfe. Das hat Vorteile bei der Jagd auf die großen Beutetiere seines Lebensraums.
Der Polarwolf ist die größte und schwerste Wolfsunterart der Welt. Er lebt in den kältesten Regionen der Erde. Die weiße Farbe ist eine Anpassung an den Lebensraum.
Der Timberwolf kommt in Nordamerika und Kanada vor. Seinen Farben variieren von sehr hell bis schwarz. Die Rudel der Timberwölfe sind größer als die der europäischen Wölfe. Das hat Vorteile bei der Jagd auf die großen Beutetiere seines Lebensraums.
Die Unterscheidung von Wölfen und Hunden ist meistens möglich. In vielen Fällen ist es allerdings sehr schwierig, festzustellen, ob ein Individuum ein zu 100% reiner Wolf ist.
Morphologische Unterschiede
Wölfe tragen ihren Schwanz meist waagerecht oder etwas gesenkt, Hunde hingegen nach oben oder eingerollt. Wölfe haben eine Violdrüse am Schwanz, die Hunden fehlt. Beim Laufen setzt der Wolf seine Hinterpfoten in die Abdrücke der Vorderpfoten, Hunde hingegen zwischen die Vorderpfoten.
Anatomische Unterschiede
Insbesondere am Schädel lassen sich zahlreiche Unterschiede zwischen Wolf und Hund feststellen, dies betrifft unter anderem die Form der Augenhöhle und der Ohrmuschel, sowie die Form des Unterkiefers und die Anordnung der Schneidezähne im Unterkiefer.
Ökologische Unterschiede
Wölfe bekommen nur einmal jährlich Nachwuchs, Hunde meist zweimal. Hunde sind offenbar nicht mehr in der Lage, sich in freier Natur erfolgreich fortzupflanzen, der Zuwachs verwilderter Hunderudel stammt daher von Hunden, die in menschlicher Obhut aufgewachsen sind. Bei der Entscheidung, ob Fährten Hunden oder Wölfen zuzuordnen sind, hilft der Verlauf dieser Fährten. Wölfe setzen ihre Hinterpfoten in die Abdrücke der Vorderpfoten (s. o.), außerdem laufen sie im Rudel hintereinander und setzen ihre Pfoten jeweils in die Abdrücke des Vorderwolfes. Daher entsteht oft der Eindruck, dass man der Fährte eines einzelnen Wolfes folgt, bis sich die Fährte plötzlich (z. B. in Folge eines Jagdversuches) in mehrere Individualfährten aufteilt.
Der Wolf war bis zur Entwicklung von Land- und Herdenwirtschaft das am weitesten verbreitete Raubtier der Erde. Er war in ganz Europa und Asien bis nach Nordafrika sowie in Nordamerika beheimatet. In weiten Teilen dieses einst riesigen Verbreitungsgebietes, besonders im westlichen Europa und in Nordamerika, wurde die Art durch menschliche Verfolgung ausgerottet. In Osteuropa, auf dem Balkan, in Kanada, Sibirien, der Mongolei, und zu einem geringeren Grade dem Iran gibt es noch größere zusammenhängende Populationen.
Ansonsten ist der Wolf heute nur in isolierten Beständen (manche umfassen weniger als 100 Tiere) anzutreffen. Wölfe bewohnen eine Vielzahl von Habitaten. Ihre hohe Anpassungsfähigkeit lässt sie in den Eiswüsten der Arktis ebenso leben wie in den Wüsten Nordamerikas und Zentralasiens. Die meisten Wölfe bewohnen Grasland und Wälder. Dass sie vor allem als Waldtiere bekannt wurden, liegt daran, dass der Mensch sie in großen Teilen des Verbreitungsgebietes frühzeitig aus offeneren Landschaften vertrieben hatte.
Zu den Unterarten zählen unter anderem: Polarwolf (Canis lupus arctos) Tundrawolf (Canis lupus albus) Sibirischer Waldwolf oder Taigawolf (Canis lupus lupus und Canis lupus altaicus) Honshu-Wolf (Canis lupus hodophilax) und Hokkaido-Wolf (Canis lupus hattai), zwei in Japan vorkommende endemische Unterarten, die beide als ausgestorben gelten.
Der Honshu-Wolf gilt als die kleinste bekannte Unterart. Kasachischer Wolf (Canis lupus desertorum, Canis lupus campestris) Südlicher Wolf (Sammelgruppe aus Canis lupus lupus, Canis lupus desertorum, Canis lupus campestris und Canis lupus cubanensis) Eng verwandt mit dem Wolf sind der Rotwolf (Canis rufus) aus Nordamerika (der vielleicht eine Hybride aus Wolf und Kojote darstellt), der Kojote (Canis latrans) und der Äthiopische Wolf (Canis simensis). Um den eigentlichen Wolf von diesen zu unterscheiden, wird er manchmal auch als Grauwolf bezeichnet – diese Bezeichnung ist allerdings im englischen Sprachraum (Gray Wolf) verbreiteter als in der deutschen Sprache. Der Mähnenwolf (Chrysocyon brachyurus) gehört zu den Hundeartigen, nicht aber zu den echten Wölfen.
Der im frühen 20. Jahrhundert ausgestorbene australische Beutelwolf (Thylacinus cynocephalus) ist ein Beuteltier und ein gutes Beispiel für die Besetzung einer gleichen ökologischen Nische durch systematisch nicht verwandte Arten (Konvergenz).
Obwohl man auch einzelne Wölfe in der Wildnis antrifft, ist die normale Sozialordnung des Wolfes das Rudel. Das Wolfsrudel besteht im Regelfall aus dem Elternpaar und deren Nachkommen, es handelt sich also um eine Familie. Wölfe werden (im Gegensatz zu Haushunden) erst mit zwei Jahren geschlechtsreif und verbleiben bis zur Geschlechtsreife bei den Eltern. Die vorjährigen Jungwölfe unterstützen das Elternpaar bei der Aufzucht der neuen Welpen. Unter normalen Bedingungen besteht ein Rudel im Herbst also aus dem Elternpaar, dem Nachwuchs aus dem Vorjahr und dem Nachwuchs aus dem gleichen Jahr. Mit Erreichen der Geschlechtsreife wandern die Jungwölfe in der Regel aus dem elterlichen Territorium ab und suchen ein eigenes Revier. Die Elterntiere sind grundsätzlich dominant gegenüber ihrem Nachwuchs, Kämpfe um die Rangordnung gibt es daher nicht. Eine Paarung verwandter Tiere findet üblicherweise auch dann nicht statt, wenn keine anderen Sexualpartner zur Verfügung stehen. Dabei geht die Verweigerung vom Rüden aus.
In der Literatur findet sich häufig die Darstellung einer streng hierarchischen Rangordnung mit einem dominanten Alpha-Paar, das in der Regel die Nachkommen des Rudels zeugt, einer Gruppe nachgeordneter Tiere und einem schwachen Tier am Ende der Rangordnung in der Rolle des „Prügelknaben“ oder Omega-Wolfs. Diese Darstellungen sind das Ergebnis der Forschung an Wölfen in Menschenhand und keinesfalls auf natürliche Verhältnisse übertragbar. In Menschenhand wurden meist Wölfe unterschiedlicher Herkunft oder Familiengruppen zusammengesperrt und gezüchtet. Hier ist weder eine Abwanderung mit Erreichen der Geschlechtsreife möglich, noch die (mit der Abwanderung verbundene) Vermeidung von Verpaarungen verwandter Tiere. In diesen Rudeln sind daher heftige Auseinandersetzungen an möglich. Die Tragzeit liegt bei etwa sechzig Tagen; in einem Wurf befinden sich in der Regel zwischen drei und sieben (manchmal ein bis vierzehn) Welpen.
Grundnahrung des Wolfes bilden große pflanzenfressende Säugetiere, er nutzt dabei die im jeweiligen Lebensraum dominierenden Arten. Wölfe jagen im Norden ihres Verbreitungsgebietes überwiegend im Rudel Elche, Rentiere, Rehe oder andere Hirsche. In Osteuropa zählen auch Wildschweine zu ihrer Beute. Kleinere Säuger wie Hasen, Kaninchen, Wühlmäuse und Lemminge werden ebenfalls häufig erbeutet. In der Nähe von Menschen schlagen sie auch Schafe oder junge Rinder, Haushunde und Hauskatzen. In nahrungsarmen Zeiten frisst der Wolf sowohl Aasals auch Abfälle.Vitamine und Spurenelemente nimmt der Wolf nicht nur über den Verzehr pflanzenfressender Beutetiere auf, sondern er frisst auch selbst pflanzliche Nahrung. Zur vollwertigen Nahrung für Wölfe zählen Heidelbeeren, Preiselbeeren, Brombeeren, Wildobst sowie Blätter von Seggen und Gräsern.
Die sprichwörtliche Gefräßigkeit des Wolfes gehört ins Reich der Märchen und Legenden; nach aktuellen Forschungen liegt der jährliche Nahrungsbedarf des Wolfes zwischen 500 und 800 Kilogramm pro Individuum; der Wolf frisst täglich im Durchschnitt 2 Kilogramm, dabei sind aber auch längere Hungerperioden zu berücksichtigen, in denen keine Beute gemacht wird. In Ausnahmefällen kann ein Wolf bis zu 10 Kilogramm Fleisch auf einmal verzehren, ein Teil davon wird jedoch wieder ausgewürgt und an anderen Stellen als Vorrat verscharrt. Einzeltiere nehmen die geringsten Nahrungsmengen zu sich; ihre Tagesration liegt etwa bei einem Viertel dessen, was Rudeltiere durchschnittlich zu sich nehmen. Das Nahrungsdefizit wird überwiegend durch kleinere Tiere, Aas oder Haushunde gedeckt. Jungwölfe verzehren auch verschiedene Insekten, insbesondere Käfer.
Heute ist nachgewiesen, dass der Haushund vom Wolf abstammt; nach genetischen Untersuchungen hat sich wohl der Urhund bereits vor mehr als 100.000 Jahren vom Wolf getrennt. Eine Annahme ging davon aus, dass sich vor etwa 14.000 Jahren Wölfe dem Menschen angeschlossen haben, um dessen Nahrungsreste zu vertilgen. Mit der Zeit wurden sie zutraulicher, und der Mensch erkannte ihren Nutzen (sog. Torfhunde). Eine andere Theorie ist, dass Wölfe zunächst als Fleischlieferanten dienten, ehe man herausfand, dass sie als Haustier anderen Nutzen haben konnten. Die Verwandtschaft zum Wolf zeigt sich recht deutlich bei einigen Hunderassen; Hunde vom Urtyp (Gruppe 5 in der FCI-Klassifikation) wie der Samoyede, Sibirian Husky, Alaskan Malamute, Kanaanhund oder der Akita Inu weisen einen ursprünglichen Typ mit spitzem Fang, spitzen Stehohren und quadratischem Körperbau auf; auch andere Rassen wie der Deutsche Schäferhund zeigen noch eine gewisse äußere Ähnlichkeit zum Wolf. Es ist jedoch ein Mythos, dass diese Rassen daher enger mit dem Wolf verwandt wären als andere. Im 20.Jahrhundert wurde in Tschechien, aber auch in den Niederlanden und Italien mit Wolfseinkreuzungen experimentiert; Züchtungen wie der Saarloos-Wolfhund (FCI-Nr. 311) von Leendert Saarloos, der Tschechoslowakische Wolfhund (Ceskoslovenský Vlcák, FCI-Nr. 332) oder die Wolf-Schäferhund-Kreuzungszucht Lupo Italiano (von der FCI nicht anerkannt) gelten als gescheiterte Experimente. Wolfsverhalten schlägt bei diesen Tieren oft durch, sie sind dann ängstlich und scheu. Vom Halter erfordern diese Tiere fundierte Kenntnisse in Wolfs- und Hundeverhalten sowie außerordentlich viel Zeit und Einfühlungsvermögen, als Familien- und Begleithunde sind sie nicht immer geeignet. Das Lautverhalten der Wolfs- und Schlittenhunden ähnelt dem der Wölfe, sie bellen kaum und wenn, dann nicht anhaltend, statt dessen jaulen und heulen sie in vielen Variationen.
Viele Völker, die von der Jagd lebten (Nordeuropa, Nordamerika), sahen im Wolf einen ihnen ebenbürtigen oder überlegenen Konkurrenten, dessen Ausdauer und Geschick bewundert und begehrt waren. Der Wolf wurde auch als Beschützer oder als übernatürliches Wesen betrachtet und verehrt. Vornamen wie Wolf, Wolfgang oder Wolfhard erinnern an die Wertschätzung des Tiers. Verschiedene Teile des Wolfs galten auch in Deutschland als heilkräftig. So sollten Schuhe aus Wolfsfell Jungen zu tapferen Männern erwachsen lassen.
Dagegen wurde der Wolf bei vielen sesshaften Völkern als der Feind betrachtet, der die Nutztiere „raubt“. So erwarb er sich den Fabelnamen als blutrünstiger Isegrim. Ab dem Mittelalter und in der frühen Neuzeit wurde die Beziehung des Menschen zum Wolf in Europa zunehmend einseitig von Angst und Dämonisierung geprägt. Die starke Ausbreitung menschlicher Siedlungs- und Agrarflächen, sowie die offene Viehhaltung, hier vor allem die bis ins 19. Jahrhundert verbreitete Waldweide von Rindern, Schafen, Schweinen und Pferden, führte zu zahlreichen Haustierverlusten durch Wölfe. Auch wenn die angegebenen Verluste in vielen Fällen sicher maßlos übertrieben waren oder durch wildernde Hunde verursacht wurden, dürften die Verluste bei dieser Art der Viehhaltung für die Bauern wirtschaftlich häufig bedeutend gewesen sein.
Zu der direkten Nahrungskonkurrenz zwischen Mensch und Wolf gesellte sich im Laufe der Zeit noch die Verurteilung des Wolfes als Jagdkonkurrent. Berichte und Geschichten über „Wolfsplagen“ und Angriffe auf Menschen (zum Teil mit Todesfolge) finden sich bis in die Neuzeit in zahlreichen schriftlichen Quellen. So wird schon 1197 von einer „Wolfsplage“ an der Mosel berichtetet, die angeblich mehrere menschliche Opfer forderte. Noch 1849, also zu einer Zeit, als Wölfe in Mitteleuropa schon weitgehend ausgerottet waren, wurde aus Kottenheim eine „Wolfsplage“ gemeldet, als ein strenger Winter bis Ostern anhielt. Diese Einstellung zum Wolf führte in West-und Mitteleuropa zu einer beispiellosen Verfolgungskampagne, deren Ziel schließlich, unabhängig von etwaigen Schäden, die völlige Ausrottung des Wolfes war. Der Wolf wurde unter anderem in Großbritannien (letzte Erlegung 1743), Dänemark (1772) und Deutschland (1904) ausgerottet. In Süd- und Osteuropa wurde dem Wolf (und anderen Großraubtieren) mit erheblich mehr Toleranz begegnet. Auch wenn dort bei verstärkten Schäden an Haustieren Wölfe regional und zeitlich intensiver verfolgt wurden, war dort die völlige Ausrottung nie Ziel.
Während die Erbeutung von Haustieren durch Wölfe unstrittig ist, entbehren die Berichte über Angriffe auf Menschen meist jeder Grundlage. Gesicherte Belege für Angriffe gesunder Wölfe auf Menschen konnten für Europa bisher nicht erbracht werden. In Nordamerika zeigt eine Reihe von Fällen, dass es beim Kontakt von Menschen zu halbzahmen, durch ständige direkte oder indirekte Fütterung an Menschen gewöhnten Wölfen zu Missverständnissen, unbeabsichtigten Provokationen u.ä. mit zum Teil fatalen Folgen kommen kann. In den letzten ca. 30 Jahren sind dort 39 Fälle von gegenüber Menschen aggressiven Wölfen bekannt geworden. In 12 dieser Fälle wurde eine Tollwutinfektion nachgewiesen oder vermutet. In 6 Fällen wurden die Menschen durch Hunde begleitet, vermutlich war hier der Hund Auslöser der Attacke. In 16 Fällen wurden Menschen von nicht mit Tollwut infizierten Wölfen gebissen. Fast immer war hier z. T. bodenloser menschlicher Leichtsinn und Dummheit ein wesentlicher Auslöser. Keine der Bissverletzungen war lebensbedrohlich, aber in 6 Fällen waren die Bissverletzungen ernsthafter Natur (“severe”).
Wölfe wurden über Jahrhunderte verfolgt und teilweise systematisch ausgerottet; daneben diente der Wolf aber auch als Pelzlieferant. Im 19. Jahrhundert wurden Wölfe vor allem mit Strychnin getötet, indem man ein getötetes Schaf damit imprägnierte und dieses auf die bekannten Wechsel der Wölfe warf. Wolfsfelle wurden in Schweden, Russland, Polen und Frankreich hergestellt und verwendet; sie galten als um so wertvoller, je weißer sie waren. Die Wolfshaut wurde auch gegerbt und zu Handschuhen, Pauken- und Trommelfellen verarbeitet. In den meisten Ländern ist die wirtschaftliche Nutzung des Wolfes heute verboten, obwohl teilweise noch Abschussprämien gezahlt werden.
Seit dem 19. Jahrhundert ist der Wolf in Nord- und Mitteldeutschland sowie in England ausgestorben. Wolfspopulationen gab es damals noch in Ungarn, Galizien, Kroatien, Krain, Serbien, Bosnien, Rumänien, Polen, Russland und Skandinavien. In vielen Teilen der Welt, wo der Wolf (noch) vorkommt, wird er auch heute aktiv verfolgt. Allerdings setzt sich zunehmend die Erkenntnis durch, dass der Wolf keine Gefahr für den Menschen oder seine Landwirtschaft darstellt; vielmehr wird der Wolf zunehmend im Rahmen der Naturschutzbemühungen als ein willkommener Bestandteil der Fauna gesehen.
In Europa ist der Wolf durch drei Richtlinien geschützt
Dem Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES, Convention on International Trade in Endangered Species of the Wild Fauna and Flora) vom 3. März 1973 gehören 152 Staaten an. Es stellt Richtlinien für den Handel mit geschützten Tieren und deren Erzeugnissen auf und schränkt die Ein- und Ausfuhr der Tiere oder ihrer Teile (Felle, Schädel, Knochen…) ein. Der Wolf ist hier in Anhang II (gefährdete Tierart) aufgeführt, einige Subpopulationen sind vom Aussterben bedroht und in Anhang I aufgeführt. In der Berner Konvention haben sich 45 Staaten auf die Erhaltung und den Schutz wildlebender Pflanzen und Tiere und ihrer Lebensräume verständigt. Der Wolf ist in Anhang II der Konvention aufgeführt. Die FFH-Richtlinien (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie, 92/43/EWG) wurde 1992 von der EU in Kraft gesetzt und soll europaweit die Ausweisung und Erhaltung von Lebensräumen und Wildtieren regeln. Der Wolf ist hier in Anhang IV aufgeführt, sein Lebensraum in Anhang II. Diese Richtlinie ist von allen EU-Mitgliedsstaaten jeweils in nationales Recht umzusetzen
In Deutschland wurde der letzte frei lebende Wolf am 27. Februar 1904 in der Lausitz erschossen. Er war mit 1,60 m Länge und einem Widerrist von 80 cm sowie 41 kg Lebendgewicht ein sehr großer Wolf. Da es in der Gegend lange Zeit keinen Wolf mehr gegeben hatte, vermutete man hinter dem gerissenen Wild erst ein ausgebrochenes Zirkustier, weshalb er den Spitznamen „Tiger von Sabrodt“ (Ort des ersten Auftauchens) erhielt. Seit den 1990er Jahren sind immer wieder Wölfe über die polnische Grenze nach Deutschland eingewandert und hielten sich bevorzugt auf Truppenübungsplätzen auf. Obwohl sie streng geschützt sind, wurden sie immer wieder von Jägern geschossen – angeblich wegen Verwechslungen mit wildernden Hunden. Dennoch sind die ersten Wölfe in der Oberlausitz in Sachsen schon heimisch geworden. Sie sind noch extrem bedrohte Seltenheiten, doch es scheint inzwischen möglich, dass der Wolf in Deutschland wieder heimisch wird. Insgesamt ist der Wolf wieder in vielen europäischen Ländern auf dem Vormarsch beispielsweise in Spanien, Frankreich, Italien, Schweiz, Slowenien, Kroatien, Slowakei. Die im Juli 2002 aus einem Wolfsgehege bei Klingenthal in Sachsen entwischte Wölfin „Bärbel“ wurde am 19. Januar 2003 in Niedersachsen erlegt und löste zahlreiche Diskussionen um die Zulässigkeit dieser Maßnahme aus. Ein vermutlich aus einem belgischen Freigehege entwichener Wolf wurde am 21. Februar 2005 im Gebiet Heinsberg, NRW erschossen. Die Medien nannten ihn den „Eschweiler Wolf“.
Noch Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Wolf beschrieben als „ungemein blutdürstig“, übermäßig gierig („würgt er viel mehr, als er fressen kann“) und „frißt auch seinesgleichen“; nach heutigen Erkenntnissen ist diese Charakterisierung aus Meyers Konversationslexikon von 1888 grundverkehrt. Diese Sichtweise, die den Erkenntnisstand der wissenschaftlichen Literatur dieser Zeit widerspiegelt, tradiert Vorstellungen vom Wolf, die sich erst im späten Mittelalter entwickelt hatten. Die systematische Beobachtung des Wolfes mit modernen wissenschaftlichen Methoden, die über das Ausmessen gefangener Exemplare, kurzzeitige Beobachtungen und Vermutungen hinausgehen, begann erst Mitte des 20. Jahrhunderts. Sie fanden zunächst vorwiegend in Nordamerika statt, da es dort noch große, naturbelassene Gebiete mit gesunden Wolfspopulationen gibt, und da durch populäre Romane und Berichte (etwa Farley Mowats Never Cry Wolf oder Lois Crislers Arctic Wild und Captive Wild) das Bild vom Wolf als dem Untier schon relativiert worden war. Als eine der wichtigsten frühen Arbeiten gelten heute die von L. David Mech auf der Isle Royale im Oberen See durchgeführten Langzeitbeobachtungen. Weitere wichtige Beiträge stammen beispielsweise von Adolph Murie (The Wolves of Mt. McKInley) und Henry S. Sharpe (Wolf and Man: Evolution in Parallel). In Deutschland sorgten vor allem die jahrelangen Forschungsarbeiten und die Bücher von Erik Zimen für einen Wandel der Vorstellungen vom Wolf.